BarTender Einrichtung
Als Ergänzung zur Modulbeschreibung der redPoint-App «Artikel Etiketten» beschreibt dieses How-to folgende Themen:
- die Installation von BarTender
- die Einrichtung des Integration Builder
- die Layouterstellung einer BarTender Etikette
- ein Etiketten-Einrichtungsbeispiel
- mögliche Fehlerquellen und Troubleshooting
Hinweis
Es sind folgende Abklärungen zu treffen respektive Voraussetzungen zu schaffen:
- Welche Etikettendrucker kommen zum Einsatz?
- Ab welchem Server sind diese Drucker ansteuerbar?
(Kann von einem Server aus jeder Etikettendrucker angesprochen werden?) - Sind die Drucker netzwerkfähig?
Allgemeines
Für die Inbetriebnahme sind folgende Installationen auf dem entsprechenden Server notwendig:
- BarTender Integration Service (Windows-Dienst)
- BarTender Licensing Server (Windows-Dienst)
(Bei der Installation von BarTender Licensing Service werden Admin Rechte benötigt) - BarTender Designer
Verkauf und Support von BarTender
Die Lizenzen sowie Support können von der Firma Opal bezogen werden. Die Firma Opal kann auch Informationen zu Etiketten geben.
Produkt-Übersicht BarTender
Die BarTender Software kann auf vier verschiedene Lizenzarten installiert werden.
Relevant für Installationen mit automatischem Druck ab mehreren Arbeitsplätzen ist die Lizenzart ‘Automation’. Falls an verschiedenen Standorten Etiketten gedruckt werden sollen, wird die Lizenzart ‘Enterprise’ benötigt.
Verzeichnisstruktur
Es wird empfohlen folgende Verzeichnisstruktur zu erstellen
Hinweis
Das Verzeichnis darf nicht auf ein gemapptes Laufwerk lauten, sondern muss den vollständigen Pfad enthalten (\server-name...). Zudem muss der User des Integration Builder Dienstes zwingend Vollzugriff auf diesen Ordner haben.
Verzeichnis | Beschreibung |
---|---|
01_Layouts | Ablage der Layouts aus BarTender, welche in den Webdienst-Aufrufen referenziert werden. Das Layout enthält alle Informationen über die Formatierung der Daten sowie alle Etiketteneinrichtungen (*.btw Dateien / siehe Layouterstellung BarTender Etikette) |
02_Labels | Das Verzeichnis für die Hinterlegung einer .txt-Datei für die Datenquellen-Einrichtung wird bei Verwendung einer Webdienst-Integration nicht verwendet |
03_Integration Builder | Enthält das BarTender Integration File (*.btin Dateien / siehe Einrichtung Integration Builder) |
09_Install | Ablage für die Installationsdatei und Lizenzinformationen |
10_PrintDrivers | Ablage für Druckertreiber |
11_Postman | Postman kann zu Testzwecken installiert werden |
98_SavedLayouts | Ordner (und gegebenenfalls weitere Unterordner), in welchem periodisch oder jeweils bei Änderungen von bestehenden Layouts, die letzte Version gesichert werden sollte. So kann bei versehentlichen oder fehlerhaften Anpassungen auf die Vorversion zurückgegriffen werden. |
Installation BarTender
Aktuellste Downloads der verschiedenen Versionen von BarTender finden sich unter: https://portal.seagullscientific.com/downloads/bartender
Für den Download wird keine Lizenz und kein Passwort benötigt.
Dennoch muss die Lizenz für die entsprechende Version vorhanden und griffbereit sein. Sollte die Lizenz aktuell nicht auffindbar sein, so kann die Bartenderinstallation mit einer 30-tägigen Testlizenz gestartet werden.
Nicht auffindbare Lizenznummern können bei Opal Schweiz angefragt werden. Wichtig ist, dass in der Regel die Lizenzen auf redPoint Kunden laufen und im Normalfall den Kunden per Post direkt zugestellt wurden/werden.
Wichtig
Bei Kunden, die bereits ein Upgrade ihres Bartenders durchgeführt hatten, müssen beide bzw. alle Lizenzen vorhanden sein. Bei einer Neuinstallation kann die alte Lizenznummer abgefragt werden.
Im Falle einer Neuinstallation von BarTender muss die Lizenz zuerst deaktiviert werden. Wenn die Lizenz nicht deaktiviert wird, kann die neue Installation nicht aktiviert werden. Verzeichnisse und Integrationen bleiben bei einer Deinstallation unberührt.
Das Setup ist als Administrator auszuführen und die erweiterten Installationsoptionen zu aktivieren.
Dort ist die Option ‘BarTender mit Print Portal’ für die Installation zu wählen
Nach erfolgreicher Installation wird der Lizenz-Assistent gestartet. Hier wird die Kunden- oder Demolizenz hinterlegt und zum Abschluss der Aktivierung die Option zum Teilen der Lizenz deaktiviert.
Hinweis
Bei einer Version, die bereits ein Upgrade erfahren hat, werden beide bzw. alle Lizenzen benötigt (ursprüngliche Lizenz und Upgrade-Lizenz).
Installation Druckertreiber
Es sollten immer die Druckertreiber von Seagull™ verwendet werden. Insbesondere aus Performance Gründen und um eine erhöhte Hardware-Unabhängigkeit zu erreichen.
Die Druckereinrichtungen werden jeweils vom Layout übernommen. Damit kann die Problematik von unterschiedlichen Druckereinrichtungen seitens der Treiber umgangen werden.
Einrichtung Integration Builder
Das Middleware-Dienstprogramm Integration Builder aktiviert automatisch BarTender, um in Reaktion auf ein Auslöseereignis Etiketten zu drucken. Der Integration Builder kann als Anwendung oder als Windows-Dienst ausgeführt werden.
Wenn eine Anwendung einen Druckauftrag erzeugen muss, erstellt sie ein Auslöseereignis («Trigger» genannt), wie etwa das Aufrufen eines Webdienstes. Der Integration Builder erkennt diesen Aufruf und «weckt» BarTender, damit dieser die übermittelten Daten in ein BarTender-Dokument füllen und den Druckauftrag automatisch erzeugen kann.
Integration erstellen
Beim Starten des Integration Builder besteht die Möglichkeit eine neue Integration zu erstellen, eine bestehe Integrationsdatei zu öffnen oder aus der Commander-Aufgabeliste zu importieren. Im untenstehenden Beispiel wird eine neue Integration erstellt und dabei die Methode Web-Service gewählt.
Integration
Im Register Integration wird ein Name vergeben, im Beispiel ‘BarTender HowTo’. Dieser Name wird in der URL als Bezeichnung für den Webservice integriert (siehe Dienst)
Die erstellte Vorlage kann via «Speichern unter…» als *.btin Datei im Verzeichnis «03_IntegrationBuilder» gespeichert werden.
Dienst
Als Dienstname wird mit einer Variablen der Integrationsname verwendet (Standardwert)
Eingabedaten
Als Eingabedatenformat ist die Option «JSON-Variablen» zu wählen.
Antwort
Jeder Aufruf erzeugt eine Antwort, die entsprechend in der Applikation angezeigt werden kann.
Variablen
Dies sind vordefinierte Systemvariablen, die nicht angepasst werden müssen.
Druckdokument: Dokument
Das Dokument spezifiziert das zu verwendende Layout für den Druckauftrag, abgespeichert im Verzeichnis «01_Layouts». Um nicht ein spezifisches, sondern verschiedene Etikettenlayouts verwenden zu können, wird die Variable ‘%BarTenderLabel%’ definiert.
Druckdokument: Druckoptionen
Die Druckerauswahl erfolgt über die Variable %PrinterName%.
Druckdokument: Benannte Datenquellen
Als Benannte Datenquellen müssen alle Variablen definiert werden, die jemals für eine Etikette benötigt werden. Im Beispiel werden für folgende Felder Datenquellen eingerichtet:
Wichtig
Der Name muss exakt gleich geschrieben werden, wie die Variable (ohne %)
Feld | Variable |
---|---|
ArtNr | %ArtNr% |
Bezeichnung | %Bezeichnung% |
Basiseinheit | %Basiseinheit% |
ArtBild | %ArtBild% |
VK-Preis | %VK-Preis% |
Hinweis
Wird bei einer bestehenden Integration ein neues, zusätzliches Feld benötigt, muss diese Variable in den Benannten Datenquellen ergänzt und die Integration erneut bereitgestellt werden.
Integration bereitstellen
Die gespeicherte Integration wird nun bereitgestellt.
Die Bereitstellung erfolgt auf dem BarTender Server-PC
Nachdem ‘Jetzt bereitstellen’ und ‘Fertigstellen’ gewählt wurde, öffnet sich die Administration Console und die Integration ist abgeschlossen. Dabei wird automatisch ein Windows-Dienst angelegt.
Im Abschnitt ‘Dienst’ ist der URL-Pfad des Webdienstes ersichtlich.
"host"zeigt die interne Adresse des BarTender Server. Der IT-Systembetreuer des Kunden muss die extern ansprechbare URL bekannt geben und sicherstellen, dass Port 80 nach aussen freigeschaltet ist. Diese URL wird entsprechend im ausgehenden Webdienst im Business Central gepflegt. Da die Anmeldung anonym erfolgt, ist kein Benutzer/Passwort benötigt.
Layouterstellung BarTender Designer
Vorlage-Etiketten für die Darstellung der Daten werden im BarTender Designer verwaltet.
Neue Etikette erstellen
Die Etikette muss mit dem gewünschten Format und für den korrekten Drucker erstellt werden. Mit «Neu» wird ein neues Layout kreiert. Es besteht die Möglichkeit eine «Leere Vorlage» oder eine bereits vorhandene Vorlage aus der Bibliothek auszuwählen. Im Beispiel wird eine leere Vorlage erstellt.
Der gewünschte Etikettendrucker kann angewählt und entweder ein eigenes Etikettenformat verwendet oder eine vordefinierte Etikette ausgewählt werden.
Bei Bedarf können Füllfarben als Hintergrund, eine Grafik oder Vorlagenbilder verwendet werden.
Der Assistent wird mit Betätigung des Buttons «Fertigstellen» abgeschlossen.
Es ist empfehlenswert, die neue Etikette bereits jetzt im Verzeichnis «01_Layouts» abzuspeichern.
Für jedes Layout können mehrere ‘Schichten’ aufgebaut werden, um zum Beispiel Logos, Rahmen oder Überschriften getrennt von Datenfeldern zu verwalten.
Über die Icons in der Taskleiste werden Rahmen, Textfelder, Bilder etc. eingefügt und formatiert.
Zunächst wird das Grundlegende Aussehen der Etikette designt (Schicht 1)
Datenquellen einrichten
Im Register Datenquellen werden die ‘Benannten Datenquellen’ verwaltet.
Mit dem «Neu» Icon können Datenquellen hinzugefügt werden.
Der Name der Datenquelle muss der Einrichtung im Integration Builder entsprechen, anschliessend kann mit dem Button «Fertigstellen» der Beispieltext im Feld «Eingebettete Daten:» angepasst werden. Dieser Text wird für die Entwurfs-Ansicht des Layouts verwendet.
Auf diese Weise werden alle benötigten Datenquellen erfasst.
Datenquellen einfügen
Nun können die Datenquellen auf die Etikettenvorlage eingefügt werden (Schicht 2)
Texte, Nummern, Referenzen
Für die meisten Inhalte wird ein Textobjekt verwendet. Dieses wird über das entsprechende Icon gewählt und hinzugefügt.
Anschliessend können die Eigenschaften wie Schrift, Textformat etc. bearbeitet werden.
Um diesem Feld die Datenquelle zuzuweisen, wird der Beispieltext markiert (1) und aus den Datenquellen die entsprechende mittels Drag&Drop hinzugefügt (2).
Hinweis
Um dem Feld einfach anzusehen, dass es sich um eine Datenquelle handelt, kann in den Ansichts-Einstellungen die Option ‘Datenquellennamen’ aktiviert werden.
Artikelbilder
Um ein Artikelbild auf einer Etikette andrucken zu können, wird dem Layout zunächst ein Bild zugefügt, dabei wird als Bildquelle ‘Codierte Bilddaten’ verwendet.
Als Codierung ist ‘Base64’ zu spezifizieren, auf diese Weise werden Artikelbilder aus Business Central (Tabelle 27, Feld 92) übergeben.
Als Datenquelle (1) wird über den Auswahl-Assistenten (2) die Verknüpfung zur bestehenden Datenquelle ArtBild hergestellt (3).
Weiter können die Grösse und Anpassungsmethode des Bildes oder ein Rand bearbeitet werden. (Ein Bildobjekt sollte nicht mit Drag vergrössert werden, da dies zu Verzerrung führt).
Barcode
Über das entsprechende Icon kann ein Strichcode auf das Layout hinzugefügt werden, dabei ist die Codierung zu spezifizieren. Im Beispiel soll die Artikel Nummer auch als einfacher «Code 39» auf die Etikette gedruckt werden. Es stehen eine Vielzahl weiterer Codierungen zur Auswahl.
Auch für Strichcode-Felder können in den Eigenschaften die Symbologie, Grösse, Positionierung etc. weiter bearbeitet werden.
Als Datenquelle (1) wird über den Auswahl-Assistenten (2) die Verknüpfung zur bestehenden Datenquelle ArtNr hergestellt (3).
Abschliessend wird das Layout gespeichert (im Verzeichnis «01_Layouts»).
Tip
Wenn bestehende Layouts bearbeitet werden müssen, empfiehlt es sich, vor den Anpassungen die aktuelle Version im Verzeichnis «98_SavedLayouts» zu sichern. So könnte bei allfälligen Problemen mit dem überarbeiteten Layout darauf zurückgegriffen werden.
Etiketten Einrichtung Business Central
Zur Veranschaulichung wird nachfolgend die Etiketten Einrichtung in Business Central für dieses Beispiel aufgezeigt. Für weitere Informationen dazu ist auch die Modulbeschreibung der redPoint-App «Artikel Etiketten» zu beachten.
Artikeldaten
Gelb markiert sind die auf der Etikette gewünschten Daten. Als Etikettencode ist eine Vorgabe erfasst.
Etikettenzeilen, Druckerauswahl
In der Etikettendefinition wird mit der Variablen ‘BarTenderLabel’ auf die zu verwendende Vorlagedatei verwiesen. Ebenfalls wird über die Variable ‘PrinterName’ und einem Platzhalter dafür der Drucker aus den Druckerauswahlen ermittelt und übergeben.
Über die Funktion ‘Etiketten drucken’ wird der Ausdruck gestartet, über den Webservice verarbeitet und auf dem Drucker ausgegeben.
Das Resultat kann im BarTender Designer auch über die Druckvorschau angezeigt werden (nach Übermittlung der Daten).
Fehlerquellen und Troubleshooting
Dieser Abschnitt dient als Hilfestellung bei Fehlern und listet mögliche Fehler und deren Behebung auf.
Fehlermeldung Business Central
Da der Webdienst eine Antwort-Nachricht sendet, werden Fehler im Verarbeitungsprozess in der Regel bereits in Business Central angezeigt.
Ebenfalls liefert die Administration Console auf dem BarTender Server Hinweise auf mögliche Fehlerquellen.
Nachfolgend einige Beispiele:
Aufruf von Webservice fehlgeschlagen
Die Fehlermeldung deutet darauf hin, dass der Webdienst nicht aufgerufen werden konnte.
--> Prüfen, ob die URL in ‘Webdienste (Ausgehend)’korrekt hinterlegt ist.
--> Auf dem BarTender Server in der Administration Console prüfen, ob der Webdienst gestartet ist.
Bartender-Dokument nicht vorhanden
Die Fehlermeldung deutet darauf hin, dass die Etikettenvorlage nicht gefunden wurde.
--> Prüfen, ob in den Etikettenzeilen die korrekte .btw Datei mitgegeben wird.
--> Sicherstellen, dass der Pfad im Druckdokument der BarTender Integration korrekt und zugänglich ist.
Ungültiger Variablenname
Die Fehlermeldung deutet darauf hin, dass ungültige Zeichen in einer Variablen verwendet werden.
--> Sicherstellen, dass in den Etikettenzeilen keine Sonderzeichen für Variablen verwendet werden.
Ungültige Datenquelle
Die Fehlermeldung deutet darauf hin, dass eine ungültige Datenquelle für eine Variable verwendet wird.
--> Sicherstellen, dass in den Etikettenzeilen korrekte Datenquellen definiert sind.
Etiketten oder Daten werden nicht gedruckt
Wenn Etiketten oder Daten darauf – wie im Beispiel die ‘Bezeichnung’ – nicht wie gewünscht gedruckt werden, obwohl in Business Central keine Fehlermeldung erfolgt, so sind mögliche Ursachen dafür:
- Ungültige Zeichen / Sonderzeichen in den Etikettenzeilen (Variable oder Datenquelle)
- Verwendung von Variablen in den Etikettenzeilen, für die keine Benannte Datenquelle im BarTender Druckdokument definiert ist
- Weitere Hinweise einsehbar in der Administration Console
- Falscher Name der Variable (Der Name muss exakt gleich geschrieben werden, wie die Variable (ohne %))
Lokaler Test mit 'Postman'
Auf dem Server «\srzg018» ist das Tool «Postman» im lokalen Verzeichnis «C:\BarTender\Postman» gespeichert. Es ermöglicht lokale Tests ab der Entwicklungsumgebung mit Integrationsdaten des Kunden. Für die Einrichtung unterstützt die interne IT und/oder Know-how Träger der Projektleitung.
Hinweis für den Betrieb ab \srzg018: lokale Drucker erhalten bei jeder Session einen neuen ‘umgeleitet’ Namen, der entsprechend zu übernehmen ist.